1. Home
  2. /
  3. Smart Manufacturing
  4. /
  5. umati verknüpft Alt und...
Werkzeugmaschinen-Community arbeitet an gemeinsamen Lösungen für den Anschluss von Bestandsmaschinen

umati verknüpft Alt und Neu bei Brownfield Hackathon

12.06.2023
von Redaktion MY FACTORY

Alte Maschinen mit neuen Systemen verknüpfen – aber wie? Genau diese Frage nahm umati, die Konnektivitätsinitiative des Maschinen- und Anlagenbaus, in Zusammenarbeit mit der international tätigen United Grinding Group zum Anlass für einen Hackathon. Insgesamt 17 Unternehmen nahmen mit 30 Digitalisierungsexpertinnen und -experten an der Netzwerkveranstaltung in Steffisburg, Schweiz, teil. Dabei stand die gemeinsame Arbeit am Datenaustausch mit bestehenden Maschinen- und Softwaresystemen, dem so genannten Brownfield, im Vordergrund.

Dr. Alexander Broos, Leiter Forschung und Technik im VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinen), Frankfurt am Main, und Projektleiter von umati, freut sich über die gelungene Fortsetzung: „Wir konnten an den erfolgreichen Auftakt 2022 anknüpfen und durften auch zahlreiche neue Gesichter unter den Teilnehmenden begrüßen. Im Zuge des Hackathons ist die umati Community um drei weitere Partner gewachsen. Das zeigt uns: Die Arbeit an der intelligenten Vernetzung von Maschinen ist noch längst nicht abgeschlossen. Immer mehr Expertinnen und Experten erkennen, wie notwendig es ist, über Unternehmensgrenzen hinweg zusammenzuarbeiten, und welche Chancen umati bietet, das gemeinsame Ziel zu erreichen.“ Das sieht auch Softwarearchitekt Timo Barth vom teilnehmenden Softwaredienstleister und -anbieter Codewerk aus Karlsruhe so: „Es war für uns ein nützliches Event. Durch die großartige Organisation konnten wir uns in viele Themen rund um umati einarbeiten. Mit den zahlreichen Expertinnen und Experten konnte man sich außerdem hervorragend austauschen und voneinander lernen.“

In insgesamt fünf Teams haben die Teilnehmenden die Umsetzung von OPC UA for Machine Tools bei der Anbindung von älteren Bestandsmaschinen erproben können. Dabei wurden sie von United Grinding Group, Grob-Werke GmbH & Co. KG aus Mindelheim und Wago GmbH & Co. KG aus Minden mit Komponenten zur Nachrüstung unterstützt. „Es war für mich sehr interessant, umati näher kennen zulernen und zu verstehen, was dahintersteckt. Die Herausforderung bleibt, die Brücke zwischen Kunde und Maschine zu schlagen, damit die Nutzung von Daten möglichst einfach wird“, so Teilnehmer Urs Stäheli, Director Softwareentwicklung beim Schleifmaschinenhersteller Kellenberger aus St. Gallen, Schweiz.

Darüber hinaus konnte eine der Gruppen schon vorab die in Kürze verfügbare OPC UA for Power Comsumption Management Companion Specification in Anwendung für Werkzeugmaschinen ausprobieren und dadurch wertvolle Erkenntnisse sammeln, die in die Standardisierung zurückfließen. Das gilt auch für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Hackathons wie Bastian Schmick, Experte für Konnektivität bei ifm electronic gmbh, Essen, bestätigt: „Es hat sich absolut gelohnt, dabei zu sein. Wir konnten unsere OPC UA Expertise vertiefen und das umati Ökosystem besser verstehen. Für uns gilt es nun, die vielen Eindrücke aufzuarbeiten.“

Aus Feld- und Praxiserfahrungen einen Beitrag zur Weiterentwicklung von OPC UA-Spezifikationen zu leisten und auch die schnelle Umsetzung zu unterstützen, gehört zu den Kernaufgaben von umati. In diesem Sinne vereinigen sich bereits zehn Teilbranchen des Maschinen- und Anlagenbaus mit ihren spezifischen OPC UA Companion Specifications in umati.

Sowohl Veranstalter als auch Teilnehmende waren mit dem Ergebnis des Hackathons sehr zufrieden. „Das Miteinander aller Teilnehmer hat mich begeistert. Es war eine geniale Mischung aus aktivem Tun, technischem Austausch und Spaß. Die Resultate der einzelnen Arbeitsgruppen machten deutlich, dass auch Bestandsmaschinen dank umati standardisierte Daten liefern können. Einmal mehr wurde die Theorie durch Praxis bestätigt“, fasst Christian Josi, Head of Digital Engineering & Digital Solutions bei United Grindig, den Hackathon zusammen.

Um die Entwicklungen weiter voranzutreiben und die Branche zu vernetzen, wird umati die Veranstaltungsreihe auch künftig fortsetzen. Die nächste Veranstaltung ist im Umfeld der EMO Hannover im September 2023 geplant.

umati: connecting the world of machinery

umati (universal machine technology interface) ist die globale Initiative für offene Kommunikationsschnittstel-len für die Maschinenbauindustrie und ihre Kunden. Maschinenbauer, Softwarehersteller, Komponentenliefe-ranten und Anwender schließen sich zu einer starken Gemeinschaft zusammen, um den Einsatz offener, standardisierter Schnittstellen auf Basis von OPC UA Companion Specifications voranzutreiben. umati sorgt für deren identische Implementierung, bietet eine Plattform zum Erfahrungsaustausch, schafft Sichtbarkeit im Markt und demonstriert praxisnah die Mehrwerte unter https://umati.app.

umati ermöglicht den Datenaustausch zwischen Maschinen, Komponenten und Anlagen und deren Integration in kunden- und anwenderspezifische IT-Ökosysteme – einfach, nahtlos und sicher.

umati wird getragen von VDW und VDMA und basiert auf OPC UA, einem Kommunikationsframework zwischen Geräten im Shopfloor. Standardisierte Datenmodelle, die in OPC UA Companion Specifications definiert sind, können einfach um kunden- oder herstellerspezifische Daten erweitert werden. Für den Maschinenbau wurden bereits rund 25 Companion Specifications für verschiedene Technologien wie Robotik, Messsysteme, Kunststoff- und Gummimaschinen, Holzbearbeitung, Werkzeugmaschinen usw. veröffentlicht. 30 weitere sind in der Entwicklung. Zusätzlich enthält die zentrale Companion Specification “OPC UA for Machinery” grundlegende Bausteine, die für den gesamten Maschinen- und Anlagenbau entscheidend sind, z.B. Identifikation, Auftragssteuerung, Energieüberwachung.

Weitere Informationen: https://umati.org

Autor: Tobias Beckmann, VDW
Bildquelle: Thomas Kunz / United Grinding

Jetzt Newsletter abonnieren

Technologische Innovationen und Branchentrends aus allen Teilbereichen der Fluidtechnik –
Verpassen Sie nicht unsere besten Inhalte

Hier registrieren

Weitere Artikel

Schaeffler und Siemens vertiefen Zusammenarbeit
Schaeffler und Siemens vertiefen Zusammenarbeit

Schaeffler und Siemens haben auf der Hannover Messe ein Memorandum of Understanding (MoU) unterzeichnet. Beide Unternehmen wollen den Einsatz von künstlicher Intelligenz im Industriebereich vorantreiben und damit einen wesentlichen Beitrag leisten, gemeinsam die digitale Produktion der Zukunft zu gestalten.

Neuer technischer Geschäftsführer bei Boge
Neuer technischer Geschäftsführer bei Boge

Der Druckluftspezialist Boge vermeldet einen Neuzugang an der Führungsspitze: Dr. Sebastian Göbel (rechts im Bild) hat zum ersten Quartal 2024 die technische Geschäftsführung des Bielefelder Unternehmens übernommen. Er verstärkt damit das Führungsteam um Olaf Hoppe (links), der weiterhin die kaufmännische Geschäftsführung verantwortet.

VDMA bestätigt Prognose: Produktionsminus von 4 Prozent erwartet
VDMA bestätigt Prognose: Produktionsminus von 4 Prozent erwartet

Für die Weltwirtschaft signalisieren aussagekräftige Frühindikatoren ein Ende der Talfahrt des internationalen Industriezyklus. „Wir bleiben daher bei unserer Prognose: 2024 wird die Produktion im Maschinen- und Anlagenbau um real 4 Prozent zum Vorjahr sinken. Denn unsere Branche ist als Investitionsgüterhersteller ein Spätzykliker“, sagte VDMA-Präsident Karl Haeusgen vor Medienvertretern zu Beginn der Hannover Messe.

You have Successfully Subscribed!

You have Successfully Subscribed!