1. Home
  2. /
  3. Nachhaltigkeit
  4. /
  5. Gemeinsam Schritt für Schritt...
Zusammenschluss von 140 Unternehmen in hessischem Landkreis

Gemeinsam Schritt für Schritt in die Klimaneutralität

12.12.2023
von Redaktion MY FACTORY

Im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg arbeiten rund 140 Unternehmen und Kommunen gemeinsam auf die Klimaneutralität hin – und nutzen in einem Pilotprojekt die „Ecospeed Business“-Software zur Ermittlung des CO2-Fußabdrucks.

Es gibt rund vierhundert Landkreise und kreisfreie Städte in Deutschland. Mit Blick auf die CO2-Emissionen verfolgen alle das gleiche Ziel: die Klimaneutralität. Nur der Zeithorizont ist unterschiedlich. Und in jeder Kommune sind alle Beteiligten – insbesondere Unternehmen und Behörden – aufgefordert, kontinuierlich Beiträge zur Erreichung dieses Ziels zu leisten. Die Unternehmen spielen dabei eine besondere Rolle, weil sie künftig auch durch die CSR-Richtlinie dazu verpflichtet sind, ihren CO2-Fußabdruck zu minimieren und die Erfolge dabei zu dokumentieren.

Da liegt es aus Sicht der Akteure nahe, sich zusammenzuschließen, voneinander zu lernen und den Weg zur Klimaneutralität gemeinsam zu gehen – mit gesteigertem Tempo. Diese kluge Strategie wird im Landkreis Waldeck-Frankenberg umgesetzt, der das Jahr 2035 als Zeitpunkt für die Klimaneutralität definiert hat. Die praktische Umsetzung der Strategie beruht auf mehreren Säulen. Tim Oberlies, Sprecher des Vereins Klimaneutrales Waldeck-Frankenberg e.V.: „Wir betreiben intensiven Know-how-Transfer auf mehreren Ebenen, erstellen CO2-Bilanzen der Unternehmen und werden Leuchtturmprojekte mit Beispielcharakter umsetzen. Und wir bieten den Mitgliedern Quick-Checks durch Experten an, um Scope 1- und Scope 2-Emissionen zu senken.“

Für das zweite Aufgabenfeld – die Erstellung von CO2-Bilanzen – nutzt die Initiative die Software von Ecospeed. Tim Oberlies: „Wir haben ein Pilotprojekt aufgesetzt, in dem fünf Unternehmen von unterschiedlicher Größe und Ausrichtung mit Hilfe von ´Ecospeed Business´ zunächst die CO2-Bilanz als Ist-Zustand erfassen. Auf dieser Basis werden sie Maßnahmen zur CO2-Reduzierung definieren und umsetzen, deren Wirksamkeit wiederum mit der Software erfasst und dokumentiert wird.“

Mit dieser Methode verbessern zunächst die am Pilotprojekt beteiligten Unternehmen ihren „Corporate Carbon Footprint“ (CCF) – und geben die Erfahrungen, die sie dabei sammeln, an die anderen 140 Vereinsmitglieder weiter. Dabei werden nicht nur die CO2-Werte gesammelt und dokumentiert, sondern auch die Investitionskosten und die Einspareffekte, d.h. der Amortisationszeitraum berechnet. Tim Oberlies: „Natürlich spielen bei jeder unternehmerischen Entscheidung auch die Kosten eine Rolle. Das berücksichtigen wir – vor dem Hintergrund, dass die Energiepreise einschließlich der CO2-Bepreisung weiter steigen werden.“

Die bisherigen Erfahrungen der teilnehmenden Pilot-Unternehmen – die zu Beginn eine Schulung im Umgang mit Ecospeed Business erhielten – ist positiv. Die Software, so die Zwischenbilanz der Anwender, ist einfach zu bedienen, und sie liefert aufschlussreiche Ergebnisse. Im nächsten Schritt wird der Verein weitere Lizenzen erwerben und den Einsatz von Ecospeed Business vereinsweit ausrollen. Tim Oberlies: „Wir haben ein Analysekonzept erarbeitet, auf dessen Basis wir schnell Potenziale finden. Das Monitoring wird gebündelt im Verein durchgeführt und jedem Mitglied bereitgestellt. Die Anwender werden sich auch regelmäßig austauschen, welche CO2-mindernden Maßnahmen besonders wirksam sind. Damit trägt der Verein dazu bei, dass alle Beteiligten ihre Klimaziele schnell und effizient erreichen. Das nutzt jedem einzelnen Mitglied und ebenso dem Landkreis und der Umwelt.“

Aktuell sind rund 140 Unternehmen im Verein „Klimaneutrales Waldeck-Frankenberg“ aktiv – und haben schon die beeindruckende Menge von 14.000 Tonnen CO2 eingespart. Das Spektrum reicht von marktführenden Industrieunternehmen wie Continental, Hettich, Hewi und Viessmann bis zu Handwerksbetrieben und Arztpraxen. Weitere Mitglieder sind willkommen. Tim Oberlies: „Je mehr Unternehmen am Erfahrungsaustausch teilnehmen, desto effizienter arbeitet der Verein. Und von dem Wissen, das wir in unseren Projekten generieren, profitiert jedes einzelne Unternehmen.“

Mehr Informationen über den Verein:

www.klimaneutrales-wfkb.de

Mehr Informationen zur im Pilotprojekt genutzten Software:

www.ecospeed.ch

Text- und Bildquelle: Ecospeed AG

Jetzt Newsletter abonnieren

Technologische Innovationen und Branchentrends aus allen Teilbereichen der Fluidtechnik –
Verpassen Sie nicht unsere besten Inhalte

Hier registrieren

Weitere Artikel

Neuer technischer Geschäftsführer bei Boge
Neuer technischer Geschäftsführer bei Boge

Der Druckluftspezialist Boge vermeldet einen Neuzugang an der Führungsspitze: Dr. Sebastian Göbel (rechts im Bild) hat zum ersten Quartal 2024 die technische Geschäftsführung des Bielefelder Unternehmens übernommen. Er verstärkt damit das Führungsteam um Olaf Hoppe (links), der weiterhin die kaufmännische Geschäftsführung verantwortet.

VDMA bestätigt Prognose: Produktionsminus von 4 Prozent erwartet
VDMA bestätigt Prognose: Produktionsminus von 4 Prozent erwartet

Für die Weltwirtschaft signalisieren aussagekräftige Frühindikatoren ein Ende der Talfahrt des internationalen Industriezyklus. „Wir bleiben daher bei unserer Prognose: 2024 wird die Produktion im Maschinen- und Anlagenbau um real 4 Prozent zum Vorjahr sinken. Denn unsere Branche ist als Investitionsgüterhersteller ein Spätzykliker“, sagte VDMA-Präsident Karl Haeusgen vor Medienvertretern zu Beginn der Hannover Messe.

Schunk mit Hermes Award 2024 ausgezeichnet
Schunk mit Hermes Award 2024 ausgezeichnet

In diesem Jahr wurde das Unternehmen Schunk im Rahmen der feierlichen Eröffnung der Hannover Messe am 21. April 2024 für ein KI-basiertes Projekt mit dem Hermes Award geehrt. Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung, übergab den Preis im Beisein von Bundeskanzler Olaf Scholz.

VDMA startet Nachwuchskampagne
VDMA startet Nachwuchskampagne

Der VDMA startet die Nachwuchskampagne „Talentmaschine“, die darauf abzielt, junge Menschen für Technologien und technische Berufe zu begeistern. Angesichts des akuten Mangels an Fachkräften in technischen Berufen, der die Innovationskraft und Wettbewerbsstärke der Unternehmen bedroht, mobilisiert der VDMA seine Mitgliedsunternehmen in der gesamten Breite des Maschinen- und Anlagenbaus.

You have Successfully Subscribed!

You have Successfully Subscribed!