1. Home
  2. /
  3. Künstliche Intelligenz for rent

Künstliche Intelligenz for rent

08.04.2021
von Redaktion MY FACTORY

#

Um künstliche Intelligenz nutzen zu können, braucht ein Unternehmen nicht zwingend einen ausgewiesenen Fachmann. Eine Fraunhofer-Studie zeigt, wie kleine und mittlere Unternehmen stattdessen vorgehen können.

Künstliche Intelligenz (KI) hilft dabei, Produktionsabläufe zu optimieren und so Geld zu sparen. Kleinen und mittleren Unternehmen fehlt allerdings oft die Expertise, um diese Zukunftstechnologie zu nutzen. Sie können zwar die nötigen Daten sammeln, scheitern jedoch an deren Analyse. Hier helfen große Cloud-Anbieter. Sie bieten einfache digitale Werkzeuge, die große Datensätze verarbeiten und KI-Lösungen liefern. Experten sprechen von »Machine-Learning-as-a-Service-Plattformen«. So kann jedes Unternehmen ohne große Erfahrung in die Künstliche Intelligenz einsteigen und sich Modelle entwickeln lassen, die etwa fehlerhafte Werkstücke automatisch erkennen.

Aber welche Plattform ist für welche Aufgabe geeignet? Die Stuttgarter Fraunhofer-Institute für Produktionstechnik und Automatisierung IPA und für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO haben die Ansätze der vier größten Anbieter – AWS, Google, IBM und Microsoft – verglichen. Sie setzten Lösungen für vier Anwendungsfälle um, die in der Praxis häufig vorkommen und vier Kategorien von Daten umfassen: tabellarische Daten, Text-, Bild- und Zeitreihendaten.

Bei der Produktion etwa spielt die Bildanalyse eine wichtige Rolle. So lassen sich mit Kamerasystemen Defekte auf dem Werkstück feststellen. KI hilft dabei, diese Kontrolle zu automatisieren. Aus einer Vielzahl mit Metadaten versehener, sogenannter annotierter Bilder lernt die KI, Fehler zu erkennen. Ein weiteres Beispiel ist die Werkzeugabnutzung: Einen Fräskopf zum richtigen Zeitpunkt auszutauschen, spart Geld. Wer zu früh eingreift, verschenkt Material, wer zu spät eingreift, riskiert einen langen Stillstand der Produktion. KI lernt, die Zeitreihendaten von Vibrationen und Stromverbrauch zu deuten, um den Zustand des Fräskopfs richtig abzuschätzen.

In der Regel gilt für KI-Lösungen: Je mehr Daten zur Verfügung stehen und umso besser die Qualität der Daten ist, desto zuverlässiger arbeitet das gewonnene Modell. Beim Vergleich der Plattformen haben die Fraunhofer-Wissenschaftler stets den zugänglichsten Lösungsweg gewählt. Dabei mussten oft lediglich die Datensätze hochgeladen und mit einer Annotation versehen werden: Bei der Bildverarbeitung hieße das etwa, jedes Bild mit dem Zusatz korrekt oder fehlerhaft zu versehen. Die Plattform lieferte dann das gewünschte Modell samt der Vorhersagegenauigkeit.

Die Fraunhofer-Studie hat ergeben, dass die Lösungen aller Anbieter Stärken aufzeigen und kein tiefes Fachwissen voraussetzen. Natürlich gibt es den einen oder anderen Unterschied. So lassen sich manche Plattformen intuitiver bedienen als andere. Auch laufen manche KI-Modelle nur auf der Cloud des Anbieters, andere können auch exportiert und auf unternehmenseigenen Servern installiert werden.

Welche Plattform für welchen Anwendungsfall empfohlen werden kann, wird in der Studie »Cloudbasierte KI-Plattformen – Chancen und Grenzen von Diensten für Machine Learning as a Service« dargestellt.

Mehr Informationen:

www.ipa.fraunhofer.de/ki

Textquelle: Fraunhofer IPA, Bildquelle: Rainer Bez

Jetzt Newsletter abonnieren

Technologische Innovationen und Branchentrends aus allen Teilbereichen der Fluidtechnik –
Verpassen Sie nicht unsere besten Inhalte

Hier registrieren

Weitere Artikel

Grüne Startups: treibende Kräfte für nachhaltige Wirtschaft
Grüne Startups: treibende Kräfte für nachhaltige Wirtschaft

Grüne Startups sind ein wichtiger Treiber für den Wandel hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft. Das zeigen die aktuellen Ergebnisse des kürzlich veröffentlichten Grünen Startup Monitors 2024. Die vom Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit und dem Bundesverband Deutsche Startups herausgegebene Studie verdeutlicht, dass fast ein Drittel der Neugründungen nachhaltige Firmen sind.

Moulding Expo 2025 zeitgleich mit SawExpo
Moulding Expo 2025 zeitgleich mit SawExpo

Vom 6. bis 9. Mai 2025 wird parallel zur Moulding Expo die SawExpo, Messe für Trenn- und Zerspanungstechnik, stattfinden. Nach der Auftaktveranstaltung 2018 meldet sich die Fachmesse für Trenn- und Zerspanungstechnik SawExpo mit ihrem Comeback zurück.

VDMA-Podcast zum Thema “Manufacturing-X”
VDMA-Podcast zum Thema “Manufacturing-X”

Industrie 4.0 hat der deutschen und europäischen Industrie eine führende Rolle in der Automatisierung und der Vernetzung von Maschinen verschafft. Jetzt geht es darum, diesen Vorsprung auch in die Welt der digitalen Geschäftsmodelle zu transferieren. Dazu braucht es ein Konzept für den sicheren Datenaustausch: „Manufacturing-X“

You have Successfully Subscribed!