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Kennzeichnung wie ein Schweizer Uhrwerk

Logistische Meisterleistungen

10.05.2023
von Redaktion MY FACTORY

Coop ist weit über die Schweizer Landesgrenzen hinweg bekannt. Die Detailhändlerin hat schweizweit das dichteste Verkaufsstellennetz. In der Verteilzentrale Schafisheim befindet sich die größte Bäckerei der Schweiz. Von hier aus werden die Filialen täglich mit frischem Brot beliefert. Kennzeichnungssysteme von Bluhm garantieren die reibungslose Abwicklung dieser logistischen Meisterleistung.

„In mehr als 150 Jahren ist aus einer kleinen Konsumgenossenschaft ein internationales Unternehmen im Detail- und Großhandel sowie in der Produktion geworden“, erklärt Mahendran Neshanth, Instandhaltungsplaner Technik UHB am Coop-Standort Schafisheim. Die Coop-Gruppe beschäftigt etwa 95.000 Mitarbeitende. In Schafisheim befindet sich nicht nur die Coop-Bäckerei, sondern auch eine Verteilzentrale für Tiefkühlprodukte. Allein vom hiesigen Hochregallager aus werden täglich etwa 200 Paletten voller Waren an die Coop-Läden ausgeliefert.

Zweiseitige Palettenetikettierung

Neben der Klarschrift werden die meisten Informationen zudem maschinenlesbar in Form eines 128-Barcodes verschlüsselt und auf die Etiketten aufgedruckt – mit Hilfe dieser Angaben lassen sich die Paletten GS1-konform kennzeichnen und weltweit eindeutig identifizieren

„Unsere Paletten müssen zuverlässig mit allen relevanten Informationen gekennzeichnet sein“, erklärt Nebojsa Vasic, Gruppenleiter Logistik. „Daher etikettieren wir sie zweiseitig mit SSCC, Mindesthaltbarkeitsdatum, Empfänger, Absender, Rampennummer, Tournummer und Gesamtgewicht.“ Neben der Klarschrift werden die meisten Informationen zudem maschinenlesbar in Form eines 128-Barcodes verschlüsselt und auf die Etiketten aufgedruckt. Teil dieses 18-stelligen Codes ist der SSCC – Serial Shipping Container Code. Mit Hilfe dieser Angaben lassen sich die Paletten GS1-konform kennzeichnen und weltweit eindeutig identifizieren. Aber auch für intralogistische Zwecke ist der SSCC geeignet. Er hilft bei der internen Palettenverwaltung.

Dazu verwendet Coop zwei Palettenetikettierer Legi-Air 4050 P von Bluhm Systeme. Sie kennzeichnen in Schafisheim etwa 20 Paletten pro Stunde im Teamwork gleichzeitig von vorne und hinten. Hinsichtlich der Etikettiergeschwindigkeit richtet sich der Legi-Air 4050 P ganz nach der Förderbandgeschwindigkeit. Er könnte in Spitzenleistung bis zu 240 Paletten pro Stunde zweiseitig etikettieren. Das entspricht vier Paletten pro Minute. Dafür müssen die Paletten nicht anhalten. Die Etikettierung erfolgt im Durchlauf.

Damit jede Palette mit den korrekten Daten gekennzeichnet wird, schickt das ERP-System von Coop die individuellen Druckinformationen an die in den Etikettierern verbauten Druckmodule. Sie drucken die Daten in Klarschrift und als SSCC-Barcodes auf die Palettenetiketten und schieben diese auf den jeweiligen Spendestempel vor. Ist die entsprechende Palette in Position, fahren die Stempel aus und etikettieren die vorbeifahrende Palette an der Stirnseite und an der Rückseite. Anschließend fährt die Palette weiter zum Versand.

Der Legi-Air 4050 P ist mit zahlreichen Sicherheitsfeatures ausgestattet. Käme es zum Beispiel während des Etikettierungsprozesses zu einem Stromausfall, würde eine viele hundert Kilo schwere Palette langsam weiterrollen und dabei den ausgefahrenen Applikator beschädigen. Daher ist der Schwenkarm des Legi-Air 4050 P so konstruiert, dass ihn eine vorbeifahrende Palette nicht beschädigen, sondern lediglich zur Seite schieben würde. Diese Technik wurde von Bluhm Systeme patentiert.

Produktkennzeichnung mit QR-Code

Auch die Kennzeichnung der tiefgekühlten Produkte erfolgt vollautomatisch; dazu kennzeichnen vier Etikettendruckspender vom Typ Legi-Air 4050 E die Kartonagen mit einem QR-Code

In der nationalen Verteilzentrale für Tiefkühlprodukte herrschen Umgebungstemperaturen von minus 5 bis minus 23 Grad Celsius. Und auch die Kennzeichnung der tiefgekühlten Produkte erfolgt vollautomatisch. Dazu kennzeichnen vier Etikettendruckspender vom Typ Legi-Air 4050 E die Kartonagen mit einem QR-Code. Während die verpackten Produkte auf dem Förderband am Etikettierer vorbeifahren, bedruckt das Druckmodul das Etikett, der Spendestempel taucht ab und bläst das Versandetikett berührungslos auf die Kartonage auf. Ein Sensor an der Stempelplatte erkennt dabei die jeweilige Oberfläche und lässt den Applikator in einigen Millimetern Abstand stoppen. Die große Etikettenvorratsrolle von bis zu 450 laufenden Metern sorgt für eine hohe Verfügbarkeit.

Die Legi-Air 4050 E sind für den Dauerbetrieb und daher besonders zur Etikettierung von Versandeinheiten wie Kartons oder Paletten geeignet. Das System kann Druckmodule aller führenden Hersteller ansteuern und Etiketten somit mit einer Auflösung von bis zu 600 dpi bedrucken. Eine hohe Auflösung ist zur Gewährleistung der automatischen Auslesbarkeit der QR-Codes wichtig.

Bei Coop wurde ein Zebra-Druckmodul integriert, das die Etiketten mit einer Geschwindigkeit von mehr als sechs Millimetern pro Sekunde bedrucken kann. Neben dem rasanten Druck kann das System auch blitzschnell etikettieren: Bis zu 80 Etiketten pro Minute bringt es auf die Produktoberflächen auf.

Folienbedruckung in der größten Bäckerei der Schweiz

Die lebensmittelechten Tinten der Linx-Continuous Inkjet-Drucksysteme enthalten ausschließlich von der EU zugelassene Lebensmittelzusatzstoffe und Farben und gelten daher als unbedenklich

Coop betreibt am Standort Schafisheim die größte Bäckerei der Schweiz. Auch hier kommt Kennzeichnungstechnik von Bluhm Systeme zum Einsatz. Ein Linx-Continuous Inkjet-Drucker kennzeichnet die Folien, mit denen die Backwaren umwickelt werden, mit einer SSCC-Nummer in alphanumerischer Form. Der Drucker muss hier nicht nur mit Temperaturschwankungen zurechtkommen, sondern zudem ein abriebfestes Druckergebnis auf der glatten Folie erzielen und gleichzeitig lebensmittelsicher kennzeichnen. „Es kann sein, dass der Druck mit den Backwaren in Berührung kommt – das muss daher natürlich absolut lebensmittelecht sein“, weiß Thomas Stöhr, Mechaniker Technik UHB.

Tinten, die mit Lebensmittel in Berührung kommen könnten, dürfen keine Bestandteile enthalten, die auf der sogenannten Rohstoff-Ausschussliste stehen. Daher muss jede einzelne Tintenzusammensetzung von unabhängigen Instituten und Laboren entsprechend geprüft und für unbedenklich erklärt werden. Die lebensmittelechten Tinten der Linx-Continuous Inkjet-Drucksysteme enthalten ausschließlich von der EU zugelassene Lebensmittelzusatzstoffe und Farben und gelten daher als unbedenklich.

Der Continuous Inkjet-Drucker vom Typ Linx verwendet eine mit Solvent gemischte lebensmittelsichere Tinte. Dieses Gemisch hat den Vorteil, dass die Tinte sofort zuverlässig auf der glatten Oberfläche haftet. Der Druckkopf des Kennzeichnungsgerätes wurde direkt in die Verpackungsmaschine montiert. So werden die Folien automatisch gekennzeichnet, während sie sich in den noch unverschlossenen Kartonagen auf dem Förderband vorbeibewegen.

Der Linx ist für seine Produktionssicherheit bekannt. Das Gerät kontrolliert nicht nur kontinuierlich die Füllstände von Tinte und Solvent, sondern ermittelt zudem permanent die Viskosität der Tinte, um sie je nach Umgebungstemperatur automatisch anzupassen. Darüber hinaus verhindert ein Überdruck in der Druckkopfhülle das Eindringen von Feuchtigkeit.

Bild/Text: Bluhm Systeme

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