Industrie 4.0 hat der deutschen und europäischen Industrie eine führende Rolle in der Automatisierung und der Vernetzung von Maschinen verschafft. Jetzt geht es darum, diesen Vorsprung auch in die Welt der digitalen Geschäftsmodelle zu transferieren. Dazu braucht es ein Konzept für den sicheren Datenaustausch: „Manufacturing-X“
Europas Unternehmen haben im digitalen Wettkampf eine Außenseiterrolle, amerikanische Tech-Konzerne dominieren insbesondere das Geschäft mit Konsumgütern. Dort jedoch, wo Unternehmen mit Unternehmen Geschäfte machen (Business-to-Business), werden die Felder jetzt erst abgesteckt. Und die Industrie in Europa kann dabei auf ein Konzept setzen, das insbesondere auf Mittelständler zugeschnitten ist: „Manufacturing-X“. Ein föderativer Datenraum für den Austausch von Wissen und das gemeinsame Bearbeiten von Projekten, der zugleich Sicherheit und Platz für Innovationen bietet. Und das, ohne den wichtigsten Schatz im Unternehmen – die eigenen Daten und das Domainwissen – einem großen Plattformbetreiber überlassen zu müssen.
„Wir bauen mit Manufacturing-X eine neue Art des Datenaustausches. Und wir schaffen Lösungen, mit denen der Datenaustausch direkt monetarisiert werden kann, so dass beide Seiten etwas davon haben“, erläutert Georg Kube, Head of Industry Data Ecosystems von SAP, in der neuen Folge des Industrie Podcast des VDMA: „Manufacturing-X“ – die große Chance für digitale Geschäftsmodelle. Entscheidend dabei: „Dieser Datenraum muss ein Vertrauensraum sein, damit er von Mittelständlern auch genutzt wird. Und wir sehen an ersten Beispielen, dass es funktionieren kann“, ergänzt Hartmut Rauen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des VDMA.
Gestartet wird das Konzept des föderativen Datenraums aktuell in einzelnen Industriezweigen wie zum Beispiel der Autoindustrie, dem Maschinenbau oder Aerospace. Letztendlich sollen diese Pilotprojekte aber zu einem großen Datenraum zusammenwachsen, welcher der Industrie in Deutschland und Europa einen echten Wettbewerbsvorteil im globalen digitalen Geschäft bringt – ohne dabei in die Falle der Monopolisierung durch einen Plattformbetreiber zu geraten. „Jetzt geht es für alle Unternehmer darum, diese Chance zu ergreifen und in das neue Ökosystem einzusteigen“, resümiert der stellvertretende VDMA-Hauptgeschäftsführer.
Der Industrie Podcast des VDMA ist auf Spotify, Apple Podcast sowie Podigee verfügbar.
Textquelle: VDMA, Bildquelle: VDMA/Shutterstock